Ein handschriftlicher Lebenslauf – ein altes, vergessenes Relikt aus einer ganz lange zurückliegenden Vergangenheit? Nicht ganz. Obwohl die meisten Bewerber schon lange keinen handschriftlichen Lebenslauf mehr verfasst haben, einige noch nie, wird dieser vereinzelt doch noch gefordert.
- Welche Unternehmen fordern noch einen handschriftlichen Lebenslauf an?
- Was bedeutet überhaupt handschriftlicher Lebenslauf?
- Warum erfordern Unternehmen einen handschriftlichen Lebenslauf?
Welches Unternehmen fordert noch einen handschriftlichen Lebenslauf?
Ob ein handschriftlicher Lebenslauf gefordert wird, hängt stark von dem jeweiligen Unternehmen ab. Es gibt einige unterschiedliche Gründe, warum das Wunschunternehmen unbedingt einen handschriftlichen Lebenslauf voraussetzt. Manchmal verlangen z.B. Justizbehörden oder große Industriebetriebe den handschriftlichen Lebenslauf, diese vor allem wenn es um leitende Positionen geht.
Manche kleine bis mittelständische Unternehmen, die noch recht konservativ sind, bevorzugen auch den Lebenslauf in handschriftlicher Form.
Allerdings muss man auch dazu sagen, dass dies eine absolute Ausnahme ist. In unserer digitalisierten Welt, die auch den Personalbereich fest im Griff hat, ist die Online-Bewerbung die Regel. Wenn ein Unternehmen noch ein handschriftlicher Lebenslauf reicht oder sogar darauf bestanden wird, ist dies ein Zeichen dafür, dass das Unternehmen noch nicht besonders weit entwickelt ist, was Digitalisierung angeht. Doch was tun, wenn mein Traumunternehmen doch einen handschriftlichen Lebenslauf sehen will?
Was ist überhaupt ein handschriftlicher Lebenslauf?
Wie der Name schon sagt, wird ein handschriftlicher Lebenslauf per Hand geschrieben und nicht, wie sonst üblich, als Tabelle digital abgetippt. Manche Bewerber lassen sich verwirren und denken, bei dem handschriftlichen Lebenslauf reicht es aus, seinen tabellarischen Lebenslauf einfach abzuschreiben. Jedoch erwartet das Unternehmen in der Regel einen ausformulierten, mit der Hand geschriebenen Lebenslauf, wenn es nach einem handschriftlichen Lebenslauf verlangt. Also nicht den klassischen tabellarischen Lebenslauf mit Stichpunkten. Dabei geht es darum, ähnlich wie im Motivationsschreiben, die eigenen Stationen und die Eignung des Bewerbers darzustellen.
Warum verlangt das Unternehmen einen handschriftlichen Lebenslauf?
Ein handschriftlicher Lebenslauf kann für das Unternehmen, das ihn verlangt, tatsächlich einige Vorteile mit sich bringen. Viele Bewerber fühlen sich sofort abgeschreckt und bewerben sich gar nicht erst, somit ist die Menge an Bewerbungen deutlich geringer und die Kandidaten, die sich die Mühe machen, einen solchen Lebenslauf zu erstellen, sind auch wirklich interessiert.
Es bewerben sich nur die Leute, die sich wirklich die Mühe machen, extra für dieses Unternehmen den Lebenslauf per Hand zu schreiben. Genau das wollen diese Unternehmen auch. Eine getippte Version zu verschicken, ist deutlich einfacher, in der Regel ist der tabellarische Lebenslauf irgendwo auf dem Computer gespeichert und man muss nur noch kurz ein paar Kleinigkeiten wie das Datum ändern und schon ist die Bewerbung zum Versenden fertig.
Der handgeschriebene Lebenslauf erfordert dagegen einen höheren Aufwand. Zudem kommt erschwerend hinzu, dass einige Personaler eine graphologische Ausbildung genossen haben oder sich im letzten Schritt des Bewerbungsverfahrens an einen professionellen Graphologen wenden, der die Handschrift der Bewerber bewertet. Die Handschrift jedes Menschen sagt einiges über seine Persönlichkeit aus. Wenn also ein handschriftlicher Lebenslauf gefragt ist, wollen Unternehmen den Bewerber oft auf fordern und mehr über ihn erfahren. Es muss nicht zwangsläufig etwas über die vermeintliche Rückständigkeit und mangelnde Digitalisierung aussagen.
Fazit: 1-2 Seiten. Länger sollte der handschriftliche Lebenslauf nicht sein.