Mentoring und Mentorenprogramme boomen: Sei es in der Ausbildung, dem Studium oder auch für neue Mitarbeiter in Unternehmen – viele junge Talente setzen darauf, sich von erfahrenen Mentoren helfen zu lassen. Doch wo liegen bei der Jobsuche die Vorteile, wenn man durch Mentoring Unterstützung erhält? Und wie können Mentoren konkret helfen, wenn es beispielsweise um Bewerbungsschreiben und Lebenslauf geht?
Mentoring bei der Orientierung: Wohin soll es gehen?
Gute Mentoren zeichnen sich darin aus, dass sie immer dann zur Seite stehen, wenn es Probleme gibt und man auf die Erfahrung von jemandem bauen möchte, der diese Probleme bereits bewältigen konnte. Gerade in der Jobsuche ist ein gutes Mentoring hilfreich, um den Blick auf die wichtigen Dinge zu lenken und optimal vorbereitet zu sein.
Ein Mentor nimmt einem allerdings nicht die Entscheidungen ab, sondern unterstützt mit Erfahrung und eröffnet mit neuen Blickweisen Wege, die vorher nicht sichtbar gewesen sind.
Der Vorteil: Bei einem gelungenen Mentoring passen Mentor und Mentee optimal zusammen. Der erfahrene Mentor steht an dem Punkt, an den der Betreute einmal gelangen möchte. Das heißt auch, dass das Wissen über Probleme und Stolpersteine vorhanden ist, um diese abzuschwächen oder komplett aus dem Weg zu räumen. Der Mentor kann also Hinweise und Tipps geben, die zur Orientierung in der Karriere beitragen. Die Frage „Wo soll es für mich hingehen?“ muss zwar jeder für selbst beantworten, doch mit jemanden aus derselben Branche an der Seite fällt dies in jedem Fall um einiges leichter.
Mentoren im Bewerbungsprozess: So kann man die Vorteile nutzen!
Wenn es dann aber um die Jobsuche geht, kann ein Mentoring konkrete Vorteile bringen. Schließlich besitzt der Mentor im besten Fall nicht nur eine gute Position, sondern auch Branchenkenntnisse. Dieses Vitamin B ist nicht zu verachten, sollte aber immer mit Bedacht eingesetzt werden. Schließlich soll nicht der Eindruck entstehen, dass der Mentee sich nur auf die Verbindung und Vorteile durch das Mentoring verlässt.
Allerdings kennt der Mentor im Normalfall natürlich andere Entscheider in wichtigen Positionen und kann dort vorsichtig anfragen und gegebenenfalls bereits die Bewerbung vorbereiten.
Mentoring in der Bewerbung: Wo erwähnt man den Mentor?
Doch eine Frage kommt immer wieder auf: Sollte man das Mentoring in der Bewerbung erwähnen? Und wenn ja, wie und an welcher Stelle?
Selbstverständlich kann man den Mentor in der Bewerbung nennen – und das kann definitiv einen entscheidenden Vorteil bringen. Das muss es allerdings nicht! Bei manchen Unternehmen oder auch individuellen Personalern kommt eine solche Erwähnung nicht besonders positiv an. Man sollte also immer behutsam in der Bewerbung sein und das Mentoring nicht in den Vordergrund rücken. Schließlich sollte der Bewerber im Fokus stehen, nicht die Leute, die er kennt.
Wer sich aber dazu entschließt, das Mentoring in der Bewerbung als Punkt aufzuführen, hat in der Regel drei mögliche Positionen: Im Anschreiben, im Lebenslauf und in einem Empfehlungsschreiben. Im Bewerbungsschreiben erfordert die Erwähnung des Mentors am meisten Fingerspitzengefühl, sodass es sich nicht anhört, als wolle man lediglich Beziehungen ausnutzen. Im Lebenslauf gibt es dagegen die Möglichkeit, das Mentoring beispielsweise wie ein Stipendium zu behandeln: Dabei sieht der Leser, dass sich der Bewerber bemüht und karrieretechnisch voran kommen will.
Die geläufigste Art, wie man den eigenen Mentor in der Bewerbung unterbringen kann, ist das Empfehlungsschreiben. Hierin schildert der Mentor kurz die Beziehung zum Mentee und erläutert, ähnlich wie in einem Arbeitszeugnis, weshalb er den Bewerber empfehlen kann. Dabei ist keine falsche Scheu gefragt: In den USA sind solche Empfehlungen (beispielsweise bei der Bewerbung um einen Collegeplatz oder ein Stipendium) absolut üblich – und auch im europäischen Raum kommen sie immer mehr in Mode.