Die 7 Must-haves für den idealen Lebenslauf
Wo fängt man an, wo hört man auf? Wie kann man den idealen Lebenslauf erstellen? Dieser entpuppt sich bei der Bewerbung oft als besondere Herausforderung – obwohl oder gerade, weil eine Vielzahl von Tipps & Tricks und gut gemeinten Ratgebern existiert.
Erst die Pflicht, dann die Kür
So ein Lebenslauf scheint eine komplizierte Sache zu sein angesichts der Flut von Dos und Don‘ts in Büchern und im Internet. Da fällt es mitunter schwer, den Überblick zu behalten und sich für den richtigen Ratgeber zum Lebenslauf zu entscheiden. Doch so schwierig ist die Sache gar nicht, wenn man sich an das Motto „erst die Pflicht, dann die Kür“ hält. Denn integriert man die folgenden sieben Pflichtelemente wirkungsvoll in den Lebenslauf, hat man den Personaler schon so gut wie überzeugt. Bei diesen wichtigen Must-haves handelt es sich nicht nur um Dauerbrenner wie Kontaktdaten oder Fremdsprachenkenntnisse. Als wichtigstes Bewerbungsdokument unterliegt auch der Lebenslauf neuen Trends, welche Einfluss auf Inhalt und Gestaltung haben. Hier sind die sieben aktuellen Must-haves für Ihren Lebenslauf.
Wer sich auf das Wesentliche, die Must-haves, konzentriert, hat das wichtige Bewerbungsdokument schnell auf die eigene Person maßgeschneidert.
Lebenslauf erstellen leicht gemacht:
#1: Das Gerüst
Während mittelständische Arbeitgeber meist wünschen, dass Bewerber einen gegenchronologischen tabellarischen Lebenslauf erstellen, mit Daten auf der linke Seite und Beschreibung auf der rechten Seite, erwarten internationale Unternehmen und Konzerne in der Regel einen angloamerikanischen Lebenslauf, bei dem die einzelnen Etappen unterhalb der Daten aufgelistet werden. Nur für Absolventen & Azubis empfiehlt sich aufgrund ihrer mangelnden Berufserfahrung eine chronologische Auflistung, beginnend mit Ausbildung oder Schulzeit. Egal wie aufregend und abwechslungsreich das Leben bislang war, der Lebenslauf sollte auf maximal drei Seiten begrenzt sein und in Rubriken wie Berufserfahrung, Ausbildung, Weiterbildungen und Zusatzqualifikationen unterteilt sein.
#2: Das Layout
Bei der Gestaltung sollte man den typischen Blickverlauf in Z-Form eines Lesers beachten – von oben links nach unten rechts. Akzente setzt man dort, wo sie Sinn machen, doch das Dokument sollte nicht überladen wirken. Betonen Sie beispielsweise Funktionen, Abschlüsse oder ihre Erfolge durch Fettdruck, nicht aber Daten und Firmennamen. Ein einheitliches, harmonisches Schriftbild ist erstrebenswert. Die Kombination mehrerer Schriftarten wirkt schnell chaotisch und unübersichtlich. Wählen sollte man stattdessen nur eine Schrift, mit der man sich identifizieren kann. Gut geeignet um einen übersichtlichen Lebenslauf zu erstellen, sind klare Fonts wie Calibri, Cambria, Arial oder Helvetica. Wer seine Unterlagen optimal präsentieren möchte, findet online viele kreative Vorlagen für die eigene Bewerbungsmappe.
#3: Der Quickreader
Der Quickreader in längeren Lebensläufen hat sich inzwischen zu einem Must-have gemausert. Als erste Seite im Lebenslauf erstellt man ihn so, dass er einen schnellen Überblick der wichtigsten Fakten vermittelt. Dazu werden nicht mehr als vier bis sieben stellenrelevante Informationen aufgelistet. Genau die Menge, die unser Hirn leicht verarbeiten und gut abspeichern kann. Für Führungskräfte gilt: relevante berufliche Erfolge mit Zahlen und Fakten belegen, wie zum Beispiel Gewinnsteigerungen.
#4: Das gewisse Etwas
Dass ein Lebenslauf auch Platz für Kreativität bietet, zeigen viele Beispiele im Internet, in denen das Dokument als einprägsame und optisch unterhaltsame Infografik aufbereitet wurde. Doch keine Panik: Nicht zu jeder Stelle, Firma oder Branche passt so ein kreatives Werk. Auch mit kleinerem Aufwand kann dem Lebenslauf das gewisse Etwas verliehen werden, was Personaler wohlwollend zur Kenntnis nehmen. Mit einem QR-Code zum Beispiel gibt man dem Entscheider die Möglichkeit, per Smartphone auf ein Business-Profil im Netz zuzugreifen und ausführlichere Informationen zu erhalten. In PDF-Lebensläufen lassen sich Links aktivieren, die auf Zusatzinformationen führen.
#5: Der Mut zur Lücke
Für einen lückenlosen Lebenslauf sollte man sich nicht zu Lügen hinreißen lassen, etwa indem etwas hinzugefügt wird, was so nicht stattgefunden hat oder weglassen wird, was nicht gefällt. Damit verliert man an Glaubwürdigkeit und wertet sich selbst herab. Zudem sollten grundsätzlich alle Angaben der Wahrheit entsprechen und durch Zeugnisse, Referenzen, Zertifikate oder ähnliches belegbar sein. Denn mit Setzen der Unterschrift wird der Lebenslauf zu einer Urkunde. Falsche Angaben werden im Zweifelsfall als Betrugsversuch gewertet. Unser Tipp: die Aufmerksamkeit in der schriftlichen Bewerbung von weniger attraktiven zu den attraktiveren Stationen lenken, zum Beispiel, indem diesen optisch mehr Raum geben wird. Sind die Lücken zu zahlreich oder verbindet die beruflichen Stationen kein roter Faden, empfiehlt es sich, vom chronologischen Aufbau abzuweichen und in einem Qualifikationsprofil die für die Stelle wichtigen Kompetenzen und Erfahrungen aufzulisten.
#6: Die Argumente
Was will das Unternehmen und was bringt man als Bewerber mit? Diese zentrale Frage muss ein Lebenslauf eindeutig beantworten. Fakten sind dabei das Überzeugungsargument. Das bedeutet, wenn man vor hat, sich die vom Unternehmen gesuchten Soft Skills, Kompetenzen oder Erfahrungen zuzuschreiben, dann sind diese anhand konkreter Beispiele zu belegen. Dazu gehören auch Erfolge im privaten und sozialen bzw. ehrenamtlichen Bereich, die auf den ersten Blick nicht unbedingt Karrierebezug haben. So beweisen Platzierungen bei sportlichen Wettkämpfen zum Beispiel, dass Wettbewerbs- und Teamfähigkeit vorhanden sind. Freiwilligenarbeit und soziales Engagement sagen etwas über die Fähigkeit aus, mit anderen für ein gemeinsames Ziel zu arbeiten.
#7: Die Hard Facts
Die Einführung des AGG (Allgemeines Gleichstellungsgesetz) hat dafür gesorgt, dass unnötiger Ballast aus dem Lebenslauf verschwindet. Alle persönlichen Angaben wie Alter, Geschlecht, Informationen zu Eltern und Geschwistern oder Ihre Religionszugehörigkeit fallen zukünftig raus. Selbst eine Anschrift wird nicht länger nötig sein, E-Mail-Adresse und Telefonnummer sind als Kontaktdaten vollkommen ausreichend. Der Bewerber kann selbst entscheiden, ob er solche Informationen in seinem Lebenslauf aufführen will. Angaben zur Nationalität sind freiwillig, aber sinnvoll, wenn aufgrund des Familiennamens die Staatsangehörigkeit nicht ersichtlich ist. Die Bemerkung „ledig“ im Sinne von „ungebunden“ kann in manchen Branchen nützlich sein. Elternname und -berufe wirken zwar konservativ, können aber im Einzelfall hilfreich sein, sofern die elterlichen Tätigkeiten Aussagekraft für die Bewerbung besitzen. Auch das Bewerbungsfoto ist eine sehr deutsche Spezialität und wird in anderen Ländern schon fast zu 100 Prozent weggelassen.
Schon gewusst?
Wer wenig Zeit für die Jobsuche hat, kann auf Jobs.de die Möglichkeit nutzen, den eigenen Lebenslauf hochzuladen und für Unternehmen freizugeben, um bei Bedarf von attraktiven Arbeitgebern direkt angesprochen zu werden. Weitere Tipps und Tricks rund um das perfekte Erstellen von Lebensläufen finden Interessierte auf dem Karriere-Blog von Jobs.de. Wer sich lieber zurücklehnen und zuhören möchte, erfährt im 30-minütigen Webinar, wie man Personaler mit einem geschickt gestalteten Lebenslauf wirklich überzeugt. Hier geht’s direkt zur Anmeldung.
Gastartikel von CareerBuilder