Eine Kündigung trifft den Arbeitnehmer meistens hart. Doch leider muss man sich möglichst schnell von diesem Schock erholen. Das Leben geht schließlich weiter – und ein neuer Job muss her! Aus diesem Grund steht man unvorhersehbar vor einem neuen Problem. Bewerbung nach Kündigung: Wie geht man damit am besten um? Was schreibt man im Bewerbungsschreiben und Lebenslauf? Oder sollte man die Art und Weise, wie man beruflich auseinander gegangen ist, besser ganz verschweigen?

Bewerbung nach Kündigung: Kündigung im Lebenslauf

Eins vorweg: Das schlimmste, das man bei der Bewerbung nach der Kündigung tun kann, ist lügen! Lügen sind absolut tabu – denn sie können später erneut eine fristlose Kündigung nach sich ziehen. Wer bewusst den Arbeitgeber im Bewerbungsprozess täuscht, zerstört das Vertrauen. Vor dem Arbeitsgericht wurde Arbeitgebern daraufhin bereits mehrmals Recht gegeben: Eine fristlose Entlassung ist die Folge.

Aber wie geht man am besten mit der Kündigung in der Bewerbung um? Dabei kommt es vor allem auf eine Sache an: Das Warum! Die Gründe der Entlassung sind entscheidend.

Variante #1: Unverschuldete Kündigung

Firmenfusionen, wirtschaftliche Probleme des Unternehmens, Umstrukturierung der Abteilungen: Die Gründe für unverschuldete Kündigungen, die sie nicht beeinflussen können, sind sehr vielfältig – und auch wenn der Verlust des Jobs schmerzt, ist diese Art der Kündigung für die Bewerbung gar nicht so schlecht. Schließlich liegt die Schuld nicht direkt beim Bewerber, dass er die Anstellung verloren hat.

Variante #2: Selbstverschuldete Kündigung

Hierbei ist es etwas komplizierter – aber auch nicht aussichtslos. Ob Überforderung, Auseinandersetzungen mit dem Chef oder dem Team oder die Nicht-Erbringung von Leistungsvorgaben: Im Lebenslauf sollte man sich auf die Fakten beschränken und auf keinen Fall anfangen, sich zu rechtfertigen. Lange Erklärungen wirken dann so, als wolle man schmutzige Wäsche waschen. Man sollte unbedingt immer professionell bleiben und negative Aussagen gegenüber dem ehemaligen Arbeitgeber eher unterlassen.

Variante #3: Man kündigt selbst

Eine weitere Variante, weshalb es zur Bewerbung nach Kündigung kommt, ist, dass man selbst gekündigt hat. Eine Kündigung, ohne einen neuen Job zu haben, ist immer mit Erklärungsbedarf verbunden. Schließlich fragt sich dann jeder Recruiter, warum man in eine so unsichere Zukunft gehen möchte.

Wo liegen also die Ursachen für die Kündigung?

Bewerbung nach KündigungAuch wenn man beispielsweise angeben kann, dass die Kündigung „auf eigenen Wunsch“ geschah, sollte man sich unbedingt im Vorstellungsgespräch darauf einstellen, dass Fragen nach dem Grund kommen. Auch hierbei gilt: Professionell bleiben und möglichst positive Gründe nennen.

Art der Kündigung im Anschreiben erwähnen?

Bewerbung nach Kündigung: Eine besondere Herausforderung kann auch das Bewerbungsschreiben sein. Auch hier kommt es ganz klar darauf an, wie gekündigt wurde: Lügen sollten Sie nie, müssen dies aber im Anschreiben beispielsweise nicht erwähnen. Es ist ratsam, behutsam damit umzugehen und Formulierungen zu wählen, die nicht direkt auf dieses Thema lenken. Es ist zu erwarten, dass der Grund für die Bewerbung im Bezug auf das Ende des letzten Arbeitsverhältnisses sowieso im Vorstellungsgespräch angesprochen wird.
Doch wie geht man damit dann am besten um?

                      Bewerbung nach Kündigung: Klare Kante im Vorstellungsgespräch?

Es ist immer am einfachsten, wenn man im Bewerbungsgespräch oder Telefoninterview komplett ehrlich den Sachverhalt schildern kann, wieso man sich bewirbt und warum man den alten Job nicht mehr hat beziehungsweise haben möchte. Reiner Wein ist eine tolle Sache, allerdings ist es, wie bereits beschrieben, immer ein Tanz auf dem Drahtseil: Es ist niemals ein positives Zeichen, wenn der Bewerber über den ehemaligen Chef, die Ex-Kollegen oder das letzte Unternehmen offen negativ spricht – auch wenn es vielleicht zurecht Gründe dazu gibt. Es stellt sich dann immer die Frage: Welche der beiden Parteien ist wirklich Grund für die Probleme? Und Chefs gehen dann oftmals davon aus, dass es zu einer berechtigten Trennung kam. Deshalb sollte man sich lieber in Bescheidenheit üben und das eigene Ego zurückfahren. Wer sich bedeckter hält, hat die größeren Chancen auf einen neuen Job. Ähnliches gilt übrigens auch für die Bewerbung nach einer Kündigung in der Probezeit.

Generell gilt: Bewerber, ob Bewerbung nach Kündigung oder Initiativbewerbung, sollten sich immer auf die eigenen Stärken verlassen. Wer eine Kündigung kassiert, freut sich natürlich selten darüber. Man ist niedergeschlagen. Aber dies ändert nichts an den eigenen Kompetenzen und Qualifikationen. Auch ein Jobverlust ist nicht allein ausschlaggebend für den weiteren Karriereverlauf. Solange die Bewerbungsunterlagen und Qualifikationen passen, gibt es immer noch eine zweite Chance.

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