Jeden Abend sitzen Millionen Menschen vor dem Fernseher und schauen zu, wie sich ein Dutzend B- bis C-Promis in Deutschlands berühmtesten TV-Dschungel quält: „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ Aber nicht nur die Stars zieht es jedes Jahr in die Ferne. Ob nach der Schule oder Sabbat-Jahr: Work-and-Travel in Australien oder Zuhause – einfach mal über längere Zeit vom Job abschalten wollen viele – wenn da nicht eine Sache drohen würde. Die berühmte Lücke im Lebenslauf.

Die „Stars“, die man zur Zeit jeden Abend im Fernsehen im Dschungel bestaunen kann, müssen sich darüber keine Gedanken machen. Schließlich ist das für sie Arbeit! Generell gilt: Erst ab einem Zeitraum von mehr als zwei Monaten spricht man von einer Lücke im Lebenslauf. Man ist in dieser Zeit einer Beschäftigung nachgegangen oder hat studiert? Dann ist es keine Lücke! Hier sind  5 Gründe für eine Lücke im Lebenslauf – und wie man am besten damit umgeht:

#1: Lücke im Lebenslauf nach Ausbildung oder Studium

Der Einstieg ins Arbeitsleben kann schon mal etwas länger dauern – und das wissen in der Regel auch die Personaler. Deshalb wird niemand einen Strick daraus drehen, wenn nach dem Studium erstmal eine Weile vergangen ist, bevor man einen Job gefunden hat.

Generell kann man sagen, dass ein Zeitraum von bis zu 6 Monaten noch akzeptabel ist. Man sollte aber zeigen können, dass man diese Zeit nicht nur faul auf der Couch verbracht hat!

Das eine oder andere Praktikum oder Praxistage sind immer möglich und zeigen Engagement – auch wenn man auf der Suche ist. Also: Nicht zu viele Gedanken machen. Hier kann man ehrlich sein und muss sich keine Geschichten oder Umschreibungen ausdenken, um die Lücke im Lebenslauf zu verstecken.

#2: Arbeitslosigkeit zwischen zwei Jobs

Wenn man zwischen zwei Jobs einige Monate „Pause“ hatte und keine neue Stelle angetreten hat, ist das nichts schlimmes! So eine Phase kann jedem passieren – und zeigt im Zweifel auch, dass man zielstrebig ist und nicht jeden Job direkt annimmt. Das sollte man dann aber auch zeigen und Engagement beweisen. Man könnte zum Beispiel im Rahmen der Bewerbung beschreiben, was man unternommen hat, um einen neuen Job zu bekommen.

Übrigens: Auch wenn man keine offiziellen Fortbildungen gemacht hat, kann man seine Bemühungen aufführen. Auch ein Selbststudium – zum Beispiel Online oder in der Bibliothek – kann aufgeführt werden.

#3: Krankheit oder Pflege eines Angehörigen

Man war krank oder hat einen Verwandten gepflegt? Dann muss man da gar nichts beschönigen. Man sollte nur den Zeitraum einschränken und kurz beschreiben, was in dieser Zeit war. Ein Beispiel: „04/2016 – 08/2016: Krankheitsbedingte Auszeit – Inzwischen wieder voll einsatzbereit

Übrigens: Welche Krankheit man selbst oder der Angehörige hatte, ist reine Privatsache. Dazu muss man nichts schreiben und auch im Vorstellungsgespräch keine Auskunft geben.

#4: Lücke im Lebenslauf durch einen Gefängsnisaufenthalt

Hier scheiden sich die Geister: Coaches und Experten wissen, dass viele Personaler bei den Buchstaben JVA die Mappe direkt wieder zuklappen und der Bewerber keine Chance hat. Was also tun? Unserer Meinung nach ist es nicht ratsam, das potenziel neue (Arbeits-) Leben direkt mit einer Lüge zu beginnen. Ehrlichkeit und mutiges, selbstbewusstes Auftreten sind weitaus zielführender und sollten das Handeln prägen, wenn man in der Vergangenheit Probleme mit dem Gesetz hatte, jetzt aber wieder auf dem graden Weg zurück ist. Schließlich hat jeder auch eine Chance auf einen Neuanfang verdient. Das werden nicht alle Personaler so sehen, das ist klar! Vermutlich wird es in diesem Fall länger dauern, einen neuen Job zu finden. Auf jeden Fall sollte man für eine Wiedereingliederung Hilfe von offizieller Seite in Anspruch nehmen.

#5: Sabbat-Jahr oder Work-and-Travel

Auf keinen Fall versuchen, den Urlaub nach dem Abi oder Studium als „Sprachreise“ oder „Berufliche Orientierung im Ausland“ zu verkaufen. Personaler sind nicht blöd! Sie wissen ganz genau, dass man beim Backpacking in Australien oder Asien zwar wertvolle Lebenserfahrung gesammelt hat, mehr aber auch nicht. Und das ist auch vollkommen in Ordnung. Wenn man sich eine Auszeit genommen hat und motiviert zurückkommt: Umso besser! Ehrlich sein und diese Lücke im Lebenslauf als das bezeichnen, was sie war.

Fazit:

Auch mit der Lücke im Lebenslauf kann man einen Job finden. Dafür muss man weder lügen noch Umschreibungen erfinden, die einem sowieso niemand glaubt. Ehrlichkeit ist in den allermeisten Fällen die beste Wahl. Egal ob Arbeitslosigkeit, Sabbat-Jahr oder Krankheit: Personaler und Chefs sind auch Menschen und verstehen, dass nicht jeder Weg immer schnurgerade verläuft. Ob man im Dschungelcamp war oder nur etwas länger für die Jobsuche gebraucht hat: Möglichst gut verkaufen, aber besser bei der Wahrheit bleiben. Wenn man dabei Engagement gezeigt hat, eine neue Stelle zu finden, wird das aber hoch angerechnet.

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