Auch wenn immer mehr Unternehmen über XING oder LinkedIn selbst auf die Suche nach neuen Kandidaten gehen, bleibt die schriftliche Bewerbung im deutschsprachigen Raum das Maß aller Dinge. Natürlich werden viele Arbeitsverhältnisse über Vitamin B abgesprochen, doch so gut wie jede Personalabteilung möchte einen Lebenslauf archivieren – einfach auch um etwas in der Hand zu haben, wenn es um Qualifikationen und Nachweise geht. Doch was sind die wichtigsten Vorgaben bei der schriftlichen Bewerbung? Und wobei werden die meisten Fehler gemacht?
Schriftliche Bewerbung: Woraus besteht sie und was darfst du nicht vergessen?
Die schriftliche Bewerbung enthält immer das Anschreiben, den Lebenslauf und einen Anhang. Das Anschreiben ist dabei auf einer Seite zu gestalten: Du schreibst dort in einem Fließtext, warum du dich gerade in diesem Unternehmen bewirbst und weshalb du die Stelle haben solltest. Dabei solltest du Bezug auf deinen Werdegang und deine Fähigkeiten nehmen und Highlights hervorheben. Achtung: Viele machen den Fehler und benutzen immer das gleiche Standardanschreiben.
Doch das fällt Personalern sofort auf. Investiere lieber etwas mehr Zeit in deine schriftliche Bewerbung und dein Anschreiben, damit es persönlich und authentisch wirkt sowie auf die ausgeschriebene Stelle passt.
Der Lebenslauf bildet das Herz der gesamten Bewerbung: Er ist die Auflistung deiner bisherigen Stationen und zeigt auch, was du konkret dort getan hast. Das sollte in kurzen und präzisen Bulletpoints geschildert werden. Geübte Recruiter entscheiden in wenigen Sekunden, ob du als Bewerber in Frage kommst oder nicht. Sorge also dafür, dass dein Lebenslauf übersichtlich gestaltet ist und alle wichtigen Informationen möglichst schnell erkennbar sind. Ein guter Lebenslauf sollte zwischen zwei und drei Seiten lang sein.
Im Anhang sendest du eine Auswahl deiner Zeugnisse mit. Dabei genügen in der Regel die Arbeitszeugnisse der letzten drei Stationen sowie deine Ausbildungs- bzw. Universitätsabschlusszeugnisse. Diese kannst du auch weglassen, wenn dein Abschluss schon lange zurückliegt. Generell ist es auch hier wichtig, nur die notwendigen Informationen mitzusenden, damit der Leser nicht zu viel unnötige Arbeit hat.
Viele Bewerber gestalten zusätzlich noch ein Deckblatt, auf dem das Bewerbungsfoto platziert werden kann. Das ist aber Geschmackssache: Generell steht es jedem frei, ob man ein Bewerbungsbild benutzen möchte und wo dieses in den Unterlagen eingefügt wird. Klassisch besteht auch die Möglichkeit, das Foto im Lebenslauf zu platzieren.
Größte Fehler einer schriftlichen Bewerbung
Die schriftliche Bewerbung ist eigentlich kein Hexenwerk: Trotzdem kann man eine Menge falsch machen. Schließlich gibt es immer neue Trends, Wege und Möglichkeiten, wie man sich bewirbt. Die schriftliche Bewerbung hat sich allerdings in den letzten Jahren nur in kleinen, aber wichtigen Details verändert. Ist man dabei nicht auf dem Laufenden, kann man schnell ins Fettnäpfchen treten. Deshalb folgen jetzt die 4 größten Fehler, die du in einer schriftlichen Bewerbung machen kannst:
#1: Die Bewerbung strotzt vor Fehlern
Wer in einem so unglaublich wichtigen Dokument wie der Bewerbung Fehler macht und nicht korrekt arbeitet, wird auch später im Job Fehler machen.
So denken Personaler – und haben absolut recht. Die schriftliche Bewerbung sollte unbedingt fehlerfrei sein. Ob du selbst deine Unterlagen Korrektur liest oder jemand anderen dazu verdonnerst, bleibt natürlich dir überlassen. Oft sieht ein zweites Paar Augen mehr als nur eines. Um ganz auf Nummer sicher zu gehen, kannst du auch einen professionellen Bewerbungsservice als Lektor engagieren.
#2: Unpersönliche Massenware
Jede Bewerbung sollte unbedingt individuell und auf die Stelle zugeschnitten werden. Erfahrene Personaler erkennen sofort, wenn du ein Standardanschreiben benutzt. Du sollst als Bewerber zeigen, dass du genau diese Stelle möchtest und dass dieses Unternehmen dein einziges Ziel ist. Natürlich kannst du, wenn du einmal ein Anschreiben hast, dass dir richtig gut gefällt, bestimmte Formulierungen wieder benutzen. Aber Recherche gehört immer zu jeder Bewerbung mit dazu. Wer für eine Bewerbung weniger als eine Stunde braucht, sollte die Arbeitsweise überdenken und die Erfolgsquote checken: Wenn von 10 Bewerbungen nur eine Rückmeldung erfolgt, ist das ein eindeutiges Zeichen für nicht besonders gute Bewerbungsunterlagen.
#3: Kein aussagekräftiger Lebenslauf
Der Lebenslauf ist meist das erste, das der Recruiter in die Hand nimmt, wenn er sich deine Bewerbung anschaut. Er muss sofort erkennen können, wer du bist und was dich qualifiziert, die ausgeschriebene Stelle anzutreten. Das schaffst du durch die Nennung deiner bisherigen Positionen sowie die Aufzählung deiner konkreten Tätigkeiten:
Was hast du genau gemacht? Welche Aufgaben hattest du? Worauf bist du vielleicht besonders stolz?
Personaler lesen besonders gerne Zahlen. Wenn du also Personalverantwortung hattest, schreib ruhig über wie viele Mitarbeiter. Hast du Budget verantwortet? Werde ruhig konkret! Und wenn du zu einem Umsatzplus beigetragen hast, kannst du es ruhig sagen. Falsche Bescheidenheit ist hier fehl am Platz.
#4: Du bist nicht auf dem neuesten Stand der Technik
Auch wenn es schriftliche Bewerbung heißt, meinen die allermeisten Unternehmen, dass du die Bewerbung per E-Mail und nicht mehr per Post zuschickst. Dazu gehört auch, dass du dich mit der Erstellung von Dokumenten auskennst und weißt, dass man Bewerbungsunterlagen am besten als eine einzige PDF-Datei zuschickt. Nicht jedes Unternehmen benutzt Word. Anschreiben, Lebenslauf und Anhang werden zusammen verschickt. So kann nichts verloren gehen. Die alte Bewerbungsmappe, die man per Post sendet oder noch persönlich vorbei bringt ist zwar noch nicht gänzlich verschwunden, aber doch stark auf dem Rückzug. Orientiere dich unbedingt daran, was das Unternehmen will und sende die schriftliche Bewerbung so zu, dass der Personaler oder potenzielle Arbeitgeber zufrieden ist.