Tag

Fragen Vorstellungsgespräch

Browsing

Bis zu 95 Prozent unserer Glaubwürdigkeit macht die Körpersprache aus: Gestik und Haltung entscheiden nicht nur über den ersten Eindruck im privaten Aufeinandertreffen – man sollte auch auf die Körpersprache im Bewerbungsgespräch achten. Und nur wer seinen Inhalten positiv gegenübersteht, kann diese auch überzeugend präsentieren. Mit diesen Körpersprache-Tricks rockt man als Bewerber das Vorstellungsgespräch.

Positive Körpersprache im Bewerbungsgespräch: kongruent und authentisch

Irritierend wirken Sie, wenn Sie Begeisterung heucheln, wo keine ist. Dann verrät die Körpersprache, was Sie wirklich denken“, weiß Rhetoriktrainer Peter Flume. Sprache und Körpersprache gehören zusammen, so der Redner aus Nürtingen. Die Körpersprache im Bewerbungsgespräch muss kongruent sein, um authentisch zu wirken. Ansonsten lieber skeptisch bleiben und das auch zugeben. Oder sich gezielt Punkte am potenziellen Arbeitgeber oder der neuen Stelle herauszupicken, mit denen man einverstanden ist. Legt der Bewerber dann seinen Gesprächsschwerpunkt auf diese Aspekte, kann er besser überzeugen.

Psychologen nennen das „assoziiert sein“.

Überzeugend mit passenden Gesten

Offene Gesten oberhalb der Gürtellinie verstärken das Gesprochene. (FOTO: Flume)

Grundsätzlich wirkt der Sprecher dann am überzeugendsten, wenn er seine Aussagen mit passenden Gebärden unterstreicht. Spricht er von Synergieeffekten, sind Handbewegungen, die ein Verzahnen oder Zusammenführen andeuten, ideal. Wer von zeitlichen Abläufen oder Entwicklungen redet, sollte mit der Hand eine ruhige, klare Geste in der Waagrechten durchführen. Das verweist auf einen Zeitstrahl oder eine Dauer. Sinnvoll ist außerdem, eine Geste auszuführen und für eine Sekunde zu halten oder stehen zu lassen. Das führt zusätzlich zu einer Pause und bringt Ruhe ins Gespräch. Die erzeugte Unterbrechung verstärkt die Wirkung des zuletzt gesprochenen Satzes. Einen schwachen Inhalt mit einer überzeugenden Körpersprache überdecken, könne man jedoch nicht, so der Rhetoriker. Auch hier gilt die Regel der Kongruenz: Sprache und Körpersprache gehören zusammen und werden vom Betrachter nicht einzeln wahrgenommen. Mit echten Emotionen und Gesten steckt der Redner seine Gesprächspartner regelrecht an.

Große Gesten für das große Publikum

Für eine überzeugende Rede sind persönliche Charakterzüge nicht ausschlaggebend: „Zwar werden Introvertierte ihre Gestik sparsamer, oder kleiner einsetzen, aber auch sie überzeugen durch authentische Bewegungen“, weiß Flume. Irritierend wirken offene Gesten jedoch dann, wenn sie unterhalb der Gürtellinie ausgeführt werden. Dann muss der Betrachter, der intuitiv in die Augen des Gegenübers schaut, zwischen zu niedrigen Gesten und dem Blickkontakt wechseln. Das ist auf Dauer zu anstrengend und der Bewerber verliert die Aufmerksamkeit seiner Gesprächspartner.

Bewerbung als Ingenieur, Lebenslauf Ingenieur VorgabenAugenkontakt kommt beim Gegenüber besser an

Neben den gezielt eingesetzten Handbewegungen spielt der Augenkontakt bei der Körpersprache im Bewerbungsgespräch eine große Rolle: „Halten Sie verbindlichen Blick zum Publikum und verstecken sich nicht hinter Zetteln oder Power Point“, empfiehlt Flume, der seit 25 Jahren Kommunikationstechniken lehrt. Menschen, die uns beim Gespräch nicht in die Augen schauen, wirken unsicher oder als hätten Sie etwas zu verbergen. Auf keinen Fall transportiert ein unsteter Blick Selbstsicherheit und Überzeugungskraft. Stattdessen kann ein Redner seine Zuhörer mit Blickkontakt an sich binden und die Aufmerksamkeitsspanne erhöhen.

Körpersprache im Bewerbungsgespräch: Üben und den ersten Eindruck nicht vermasseln

Es gibt keine zweite Chance für einen ersten Eindruck, sagt ein Sprichwort. Leider ist das wirklich so. Hat der Bewerber nur wenige Minuten Präsentationszeit, kann er einen anfänglichen Faux Pas nicht mehr ausbügeln. „Nach einem schlechten ersten Eindruck braucht es Zeit, um das wieder hinzukriegen“, weiß Flume. Eine anschließende erfolgreiche Zusammenarbeit etwa.


Gastbeitrag von Pflegebibel.de

Beitrag bewerten
0 Bewertungen

Die Jobsuche geht vor allem dann reibungslos, wenn wir mit Menschen gut können – schließlich hat man im Bewerbungsprozess immer wieder Kontakt mit Personen, die uns nicht kennen und erst richtig kennenlernen müssen. Hier findet man Tipps, wie man am Telefon, per Mail und persönlich besonders gut ankommt und im Bewerbungsprozess überzeugt: Vom ersten Telefonat über die schriftliche Bewerbung bis hin zum Bewerbungsgespräch.

Erstkontakt über das Telefon: die Stimme macht‘s

Ob wir am Fernsprechapparat mit tiefer sonorer Stimme auftreten, mit Telefonistinnenstimme flöten oder schwer verständlich vor uns hin nuscheln, sagt etwas über die eigene Motivation und Intention aus. Den ersten Eindruck, den Bewerber beim Vorgespräch am Telefon vermitteln, macht die Stimme aus. Sympathisch oder unsympathisch, kooperativ sein oder dicht machen. „Professionalität, Kompetenz und Souveränität transportiert die Stimme. Oder eben auch nicht“, weiß Carmen Rutzel, Stimmtrainerin aus Hamburg. Letzteres passiert vor allem dann, wenn der Körper zu sehr angespannt, der Nacken steif und die Haltung schlecht ist. Stimmtraining bei ihr sei deshalb oft auch ein Atem- und Körpertraining.

„Wer bewusst in sich hineinhorcht, der merkt schnell, wenn es in der Schulter klemmt oder im Kiefer zwickt.“

Ist der Mensch nicht locker, kann sich die Stimme auch nicht voll entfalten.

Beim Stimmtraining stellen wir die ursprüngliche Funktionalität von Atmung, Muskeln, Lippen und Stimmbändern wieder her. So kann die Stimme wieder richtig klingen“, sagt die Stimmpädagogin mit Schauspiel-Hintergrund. Bewerbern, die sich auf ein wichtiges Telefongespräch im Bewerbungsprozess vorbereiten, rät Rutzel, sich bewusst zu entspannen, tief durchzuatmen und eine gerade Haltung einzunehmen. „Das Gegenüber hört es, wenn du unausgeglichen bist oder in „Schildkrötenhaltung“ am PC sitzt“, weiß die Stimm-Expertin. Spezielle Grifftechniken wie Knautschen oder Quetschen helfen der Gesichtsmuskulatur und dem Kiefer beim Entspannen.

Zwar könne man aus einem Piepsstimmchen keinen tiefen Alt machen. Aber das Beste aus den Gegebenheiten herausholen und die Persönlichkeit des Sprechenden unterstützen. Außerdem: „Sind Stimme und Körper locker, fließt der Inhalt auch besser“, bemerkt Rutzel.

Schriftlich gut formuliert und damit positiv auffallen

Michael Sudahl vom Journalistenbüro der Medienberater weiß, worauf es beim Schreiben ankommt: „Es sind rund 20 Schreibregeln, die es zu berücksichtigen gilt“, sagt der PR-Berater und Kommunikationstrainer. In seinen Seminaren für große Fluggesellschaften und Dax-Unternehmen stellt er immer wieder die gleichen Fehler fest: Zu lange und verschachtelte Sätze, Passivkonstruktionen, zu viel Behördendeutsch und Floskeln. „Es geht darum, Leser positiv zu überraschen“, erläutert Sudahl. Damit erreiche der Bewerber die Aufmerksamkeit des Empfängers. Was wiederum helfe, den Job zu bekommen.

Schreiben ist ein Handwerk, das selbst technische Mitarbeiter lernen können. Der Trainer empfiehlt Bewerbern deswegen, jede Woche eine Regel anzuwenden. „In Woche eins schreibst du kurze Sätze. In Woche zwei trainierst du kraftvolle Verben zu verwenden und in Woche drei feile am Texteinstieg“, rät der Schorndorfer. So verbessere sich der Schreibstil Stück für Stück in überraschend kurzer Zeit.

⮩ Wie sieht die perfekte Bewerbung aus, die im Bewerbungsprozess überzeugt?
Sind die eigenen Unterlagen gut genug?

Der Bewerbungsprozess kann ganz schnell vorbei sein, wenn die eigene Bewerbung nicht passt. Sind die eigenen Unterlagen überhaupt gut genug? Einfach unten auf die Büroklammer klicken und die eigene Bewerbung hochladen. Ein Experte beurteilt die Bewerbung kostenlos und gibt erste Tipps zur Verbesserung.

Die Daten werden verschlüsselt übertragen.

Schriftliche Kommunikation ist nach seiner Meinung wichtig: „Geschriebenes ist nachhaltig. Wer Fakten liest, merkt sie sich besser, als wenn er sie bloß hört“, weiß Sudahl. Außerdem können Bewerbungsschreiben ausgedruckt, weitergeleitet und beliebig reproduziert werden. An der schriftlichen Performance zu arbeiten lohne sich deswegen immer.

Persönlich überzeugen: mehr Zuhören

Sind die Hürden am Telefon und per Mail gemeistert, steht das persönliche Treffen an. Hier gilt es, das Gegenüber vollends von sich zu überzeugen. Denn bei dieser Gelegenheit können Jobsuchende schon ihren ersten Knopf an die neue Arbeitsstelle machen. „Falle nicht mit der Tür ins Haus. Der Gesprächspartner braucht Zeit, sich zu akklimatisieren“, gibt Rhetoriktrainer Flume als Tipp. Der Trainer mit mehr als 25 Jahren Erfahrung glaubt auch, dass manchmal zuhören besser ist, als selbst zu reden. „Stelle Fragen, zeige dem anderen, dass du Interesse an seinen Bedürfnissen hast und lass ihn ausführlich zu Wort kommen. So geht echte Wertschätzung“, fordert Flume auf. Wer fragt, der führt – heißt es außerdem immer wieder in der klassischen Managerliteratur. Und wer unentwegt von sich selbst redet, bekommt vom Gesprächspartner wenig mit und kann im Bewerbungsprozess nicht immer punkten.

im Bewerbungsprozess überzeugen
Wie man im Bewerbungsprozess und im persönlichen Gespräch punktet, weiß Rethoriktrainer Peter Flume ganz genau.

Wer seine Redezeit optimal ausnutzen will, sollte ruhig bleiben und sich im Vorfeld die wichtigsten Fakten zurechtgelegt haben. Eine entspannte und authentische Körpersprache unterstützt die persönliche Wirkung. „Keine Sorge: Nervös sein ist erlaubt, das zeigt, dass Interesse an dieser Begegnung und deren Fortgang besteht“, beruhigt der Rhetoriker aus Nürtingen.

Kommt es zur Verhandlung des Gehalts hilft nur gute Vorbereitung, weiß der Rhetorik-Experte. „Im Vorfeld sollte klar sein, worauf hinverhandelt wird“, sagt der Trainer. Wichtig sei es auch, sich in der Vorbereitung des Gesprächs zu überlegen, in welchen Punkten man dem Verhandlungspartner entgegen kommen kann und in welchen nicht. Und für die gute Stimmung gibt Flume noch einen Abschlusstipp: „Auch wenn man sich in der Sache nicht immer einig ist, solltest du den anderen weiterhin wertschätzend behandeln.


Gastartikel von Hendrik Stüwe

Beitrag bewerten
0 Bewertungen